Zusammenfassung:
- Finnland verzeichnet einen Überfluss an sauberer Energie, was zu negativen Energiepreisen führt.
- Die überraschende Entwicklung ist das Ergebnis eines unerwarteten Überangebots an erneuerbaren Energien und eines geringeren Energieverbrauchs infolge der Ukraine-Krise.
- Der neue Kernreaktor Olkiluoto 3 und die Förderung erneuerbarer Energien haben zu einer deutlichen Senkung der Energiepreise beigetragen
Von Energiearmut zu Energieüberschuss in Finnland
Finnland hat innerhalb weniger Monate einen bemerkenswerten Wandel von Energiearmut zu einem Überschuss an Energie erlebt. Im vergangenen Winter wurden die Bürger noch aufgefordert, ihren Energieverbrauch zu reduzieren. Doch nun, dank eines neuen Kernreaktors und verstärkter erneuerbarer Energielösungen, gibt es einen Überfluss an sauberer Energie.
Ein neuer Kernreaktor und Wasserkraftwerke als Treiber des Energieüberschusses
Der im April dieses Jahres in Betrieb genommene Kernreaktor Olkiluoto 3 hat den Strompreis in Finnland drastisch gesenkt und spielt eine entscheidende Rolle bei der Schaffung eines Energieüberschusses. Zudem treiben die jüngsten Überschwemmungen in Nordeuropa Finnlands Wasserkraftwerke an und liefern zusätzlichen Strom.
Herausforderungen und Anpassungsbedarf für die Energieversorger
Mit den negativen Energiepreisen stehen die Energieversorger in Finnland vor neuen Herausforderungen. Wenn der Strom weniger wert ist als seine Erzeugungskosten, kann dies zu Problemen für die normalen Betriebsabläufe führen. Die Wasserkraftproduktion kann nicht einfach gedrosselt werden, daher versuchen andere Erzeuger, wie beispielsweise Kernkraftwerke, ihre Produktion zu reduzieren, um Verluste zu vermeiden.
Abschließend betont Jukka Ruusunen, CEO des finnischen Netzbetreibers Fingrid, dass die Finnen trotz des Energieüberschusses bedenkenlos so viel Energie verbrauchen können, wie sie möchten.